4 typische Anfänger-Fehler bei Blumenfotos

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October 2018 von Dominy
4 typische Anfänger-Fehler bei Blumenfotos

Blumen sind schön

Blumen sind schön. Die einen mögen bestimmte Sorten lieber als andere, aber im Grunde sind sich die meisten Menschen einig: Blumen sind schön. Das liegt zum einen daran, dass sie schön leuchtende Farben haben, vor allem, wenn die Sonne durch die etwas transparenten Blütenblätter strahlt und zum anderen daran, dass Blumen immer symmetrisch sind. Diese wohlgeordneten Formen in Kombination mit leuchtenden Farben empfinden wir als schön.

Blumenfotografie

Trotzdem sind Blumen nicht die einfachsten Fotomotive. Der Grund ist paradox: Eben weil viele Menschen gerne Blumen fotografieren, hat sich die Messlatte im Laufe der Zeit immer weiter nach oben geschoben. Allein die Foto-Community Flickr hat über 16 Millionen Blumenfotos im Bestand – Tendenz schnell steigend.

Es gibt vier typische Anfängerfehler bei der Blumenfotografie.

1. Fehler: Von oben fotografieren

Zum einen fotografiert sie direkt von oben auf die zarte Pflanze. Das lässt zwar die Symmetrie gut erkennen, sorgt aber für einen unruhigen, dunklen Hintergrund wie Erde oder Gras, der das Foto unästhetisch wirken lässt. Manchmal kommt bei strahlendem Sonnenschein noch eine weit geschlossene Blende (großer Blendenwert) hinzu, der zu einer durchgängigen Schärfe im Bild führt, der den Hintergrund eben nicht gnädig in Unschärfe versinken lässt, sondern knackscharf abbildet und so von der Blüte ablenkt.

2. Fehler: Keine perfekten Blüten

Im Eifer des Kampfes mit Licht, Kameraeinstellungen und dem richtigen Blickwinkel übersehen einige Fotografen bei Blüten oft winzige Schönheitsfehler wie welke Blütenteile, getrocknete Blütenränder, von Insekten zerfressene Blätter oder ähnliches. Bei einer Makro-Aufnahme werden diese winzigen Makel aber übergroß abgebildet und stören. Wenn mehrere Blüten zur Auswahl stehen, lohnt sich sich, zu vergleichen, welche Blume die schönste und idealste Blüte hat.

3. Fehler: Fehlende Bildkomposition

Die natürliche Schönheit einer Blüte zieht viele Fotografen so in ihren Bann, dass sie (siehe 1. Fehler) das Drumherum vollkommen vergessen. Oft führt das auf Anfängerfotos von Blumen dazu, dass zwar eine hübsche Blüte irgendwo klein im Bild zu sehen ist, aber das ganze „Grünzeug“ drumherum völlig unpassend und ungeordnet ins Bild rankt.

Dabei gibt es zwei einfache Gestaltungsmittel, um das zu vermeiden. Erstens ermöglicht eine weit offene Blende eine geringe Schärfentiefe, welche den Fokus fast automatisch auf den kleinen Teil des Bildes lenkt, der scharf abgebildet ist. Das Foto unten zeigt den Effekt deutlich und beweist außerdem, dass spannende Bildkompositionen mit etwas Mühe auch bei Blumenfotos möglich sind.

Zweitens erlaubt die natureigene Symmetrie der Planzen auch, die Komposition ganz der Natur zu überlassen, indem die Blüte so dicht aufgenommen wird, dass nur die Blumensymmetrie im Bild ist – ohne Blätter, Stengel oder Hintergrund:

4. Fehler: Mangel an Zeit und Risiko

Mit Mangel an Zeit umschreibe ich den Umstand, dass viele Blumenfotos von Anfängern oft nebenbei entstehen, mal schnell beim Spazierengehen am Wegesrand oder zwischen Mittagessen und Kaffepause im heimischen Garten. Kurz draufgehalten und abgedrückt. Ein Stativ, Reflektor oder gar eine Blitzanlage und aufwändiges Ausleuchten der Blumen scheuen viele Anfänger. Entweder weil das Geld und damit die benötigten Geräte fehlen oder weil die Erfahrung im Umgang damit nicht vorhanden ist. Wobei letzteres ein zusätzlicher Grund wäre, genau das öfter zu machen.

Mit Risiko meine ich keine waghalsigen Aktionen, bei denen Seerosen mit einer DSLR von unten fotografiert werden, sondern die Entscheidung, Blumen (natürlich nur aus dem eigenen Garten) auch mal zu pflücken, um so in einer Vase viel einfacher drapieren zu können. Damit werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der unruhige Hintergrund ist weg, mehr Kompositionsmöglichkeiten bieten sich und man sucht sich das schönste Exemplar raus.

Welche Tipps für Blumenfotos könnt ihr anderen Fotografen geben?

 

 

 

 

Credit: Robert Kneschke