Festliche Blüten

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Es ist nicht nur die rot-grüne Deko, die auf Weihnachten einstimmt. Auch ganz besondere Pflanzen verbreiten jedes Jahr aufs Neue wieder Vorfreude.

 

Festliches Flair: Der Weihnachtsstern

Er ist die wohl typischste Weihnachtspflanze. Klassischerweise mit roten Blättern, gerne aber auch creme- oder apricotfarben, neuerdings sogar violett, auch blässlich oder gesprenkelt, von manchen Floristen wohlmeinend mit Goldflitter besprüht. Der Weihnachtsstern, (Euphorbia pulcherrima) auch als Poinsettie bekannt, ist nicht mehr wegzudenken aus der adventlichen Wohnung.

Wer einen stattlichen Weihnachtsstern in der Natur gesehen hat, wird sich schwertun, ihn daheim zwischen die Adventsdeko zu holen. Wer sich dennoch zu Hause an der Schönheit des Wolfsmilchgewächses erfreuen möchte, sollte es an einen sehr hellen, eher kühlen Ort stellen. Es benötigt humose Erde und aufmerksames Gießen: Während der Wachstums- und Blühphase nur wenig Wasser, doch austrocknen darf die Erde nicht. Fallen nach Weihnachten die bunten Blätter ab - bei denen es sich nicht um Blütenblätter, sondern Brakten handelt, die eigentlichen Blüten sind sehr klein und gelb -, ist das kein Zeichen, dass die Pflanze stirbt, sondern sich in eine Ruhephase begibt. Bis etwa April benötigt sie fast gar kein Wasser, wird dann zurückgeschnitten und umgetopft. Den Sommer verbringt sie idealerweise an einem möglichst hellen, kühlen Ort und wird regelmäßig gedüngt. Wenn die Tage kürzer werden, setzt der Weihnachtsstern zur neuen Blüte an. Er wird ins Warme geholt, dann erscheinen bald neue Blüten und Brakten. Am wohlsten fühlt er sich in einem Zuhause mit Wintergarten.

 

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Opulent dekoriert: Der Weihnachtskaktus

Die Schlumbergera trägt ebenfalls das Fest im Namen, ist sie doch besser als Weihnachtskaktus bekannt. Nicht, dass sie besonders weihnachtlich aussieht. Doch während sie sich das ganze Jahr über unauffällig verhält, schmückt sie sich just zur richtigen Zeit mit ihren opulenten Blüten. Es bedarf schon einiger Zuneigung, diesem schlichten Gewächs, das für wenige Wochen ziemlich dick aufträgt, einen Platz auf der Fensterbank einzuräumen. Vielleicht hilft ein Blick auf die Ursprünge: Die Schlumbergera stammt aus den tropischen Regenwäldern Brasiliens, wo die schrillfarbige Konkurrenz groß ist. Nur wer auffällt, lockt Bestäuber an. Und so treibt es die Pflanze möglichst bunt: rot, korallenfarben, pink, auch gelb und weiß blüht sie, im Grunde ein willkommener Farbtupfer an grauen Wintertagen.

 

 

 

Bringt Vorfreude: Der Ritterstern

Der Advent ist die Zeit der Vorfreude. Nicht nur deswegen passt der Ritterstern (Hippeastrum) so gut zum Dezember. Die Pflanze, auch als Amaryllis bekannt, bildet zudem einen Ruhepol in der ganzen Betriebsamkeit. Unbeeindruckt von Hektik wächst sie in ihrem eigenen Tempo heran, und die Vorfreude wächst mit. Erst sprießt der Blütenstiel, dann formt sich die Knospe, bis sie eines Tages die wundersame Blüte freigibt.

 

 

 

Giftige Schönheit: Christrose

Sie ist die kühle Winterschönheit: schneeweiße Blüten über dunkelgrünem Laub trägt die Christrose (Helleborus niger). In ihrer gebirgigen Heimat, den Alpen, dem Apennin und dem Balkan, blüht sie meist erst im Februar. Dennoch gilt sie im Christentum als Symbol des Lichts in der Dunkelheit und gehört damit in die Adventszeit.

 

 

 

Bestens angepasst: Alpenveilchen

Sie sind die Adretten unter den winterlichen Pflanzen. Dicht an dicht stehen ihre Köpfchen, ob in reinem Weiß, in Rosa oder Violett, ob einfach, gefüllt, oder gerüscht. Verlässlich sind Alpenveilchen in Farbe und Ausdauer. Viel gemeinsam haben die Zimmer Alpenveilchen nicht mehr mit ihren wilden Vorfahren, die aus Kleinasien stammen. Zu viel Züchterhand war hier im Spiel.

Doch scheinen die kleinen Pflanzen nun bestens an ein Leben im Topf angepasst. Sie brauchen wenig Wasser, ziehen den Sommer über ein und sprießen im Herbst neu. 

 

 

 

Die Geheimnisvolle: Mistel

Wenn im Dezember das Laub gefallen ist, wird die Mistel (Viscum album) sichtbar: fest verankert in den Baumkronen, wächst kugelig die Pflanze mit den milchig weißen Beeren. Sie ist schön anzusehen mit dem hellen, gelblichgrünen Laub, aber auch zäh - immerhin schafft sie es, in luftiger Höhe zu überleben. Dass sie schmarotzt und sich von fremdem Pflanzensaft ernährt, mag man ihr gar nicht übelnehmen.

Seit Menschengedenken werden der Mistel besondere Kräfte zugeschrieben, sie soll heilen, aber auch fruchtbar machen. Hoffnung auf einen solchen Segen mag hinter dem Brauch stecken, sich unter einem Mistelzweig zu küssen. Auch ganz ohne Hintergedanken ist sie gerne gesehen zu Weihnachten, denn sie bringt schlichte Eleganz ins Haus.

 

 

 

Roter Schmuck: Ilex

Tiefgrünes Laub mitten im Winter, in Kombination mit roten Beeten machen den Ilex (Ilex aquifolium, Ilex verticillata) zur richtigen Weihnachtspflanze. In Großbritannien, aber auch Frankreich gehört er traditionell zum Fest wie bei uns die Tanne. Hierzulande spielte die Stechpalme eher zu Ostern eine Rolle, wurden die grünen Zweige doch zu Palmsonntag geweiht.

Gerne werden sie jedoch auch in die adventliche Dekoration integriert. Wer keinen Wert auf die Stacheln legt und nur die Beeren möchte, wählt den amerikanischen Ilex (Ilex verticillata), auch bekannt als Korallenhülse: er verliert im Winter sein Laub, nur noch die hellroten Früchte sitzen an den Zweigen. Beide wachsen im Garten und schenken im Dezember gerne ein paar Zweige her.

 

 

 

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Quelle: Faz.net